Gemeinsam mit dem betreuenden Nephrologen finden wir das beste Dialyseverfahren für den Patienten. Wir informieren über zu erwartende Operationen und planen das weitere Vorgehen gemeinsam mit der Dialyse und dem Patienten.
Als Shunt wird in der Medizin eine Kurzschlussverbindung mit Flüssigkeitsübertritt zwischen normalerweise getrennten Gefäßen oder Hohlräumen bezeichnet. Dieser kann natürlich vorkommen (z. B. im Rahmen von Fehlbildungen) oder auch im Rahmen einer medizinischen Maßnahme künstlich angelegt werden.
Bei Dialysepatienten wird künstlich ein Shunt (oder auch arteriovenöse Fistel) angelegt, um ein großvolumiges Gefäß zur Verfügung zu haben, mit dem man eine Hämodialyse durchführen kann. Dialyseshunts sind für Patienten mit einer schweren Nierenfunktionsstörung (Niereninsuffizienz) überlebenswichtig.
Die Duplexsonografie ist eine Form der Ultraschalluntersuchung, mit der
die Richtung des Blutfluss in den Blutgefäßen in Bezug auf den Schallkopf
farblich in Rot oder Blau dargestellt wird. Somit kann der Blutfluss in
Arterien von jenem in den Venen unterschieden werden und letztlich damit
Aussagen über das Vorliegen und das Ausmaß von Durchblutungsstörungen getroffen
werden. Die Sonographie gibt Informationen darüber, ob die ausgewählte Vene
oder Arterie gut geeignet ist für einen Shunt. Denn nicht jedes Blutgefäß kann
als Shuntgefäß genutzt werden, z. B. weil es zu schmal oder zu stark verkalkt
ist.
Sollte die Sonographie keine ausreichenden Erkenntnisse zur Shuntplanung
oder Korrektur von bestehenden Shunts erbringen, ist eine Phlebographie erforderlich. Die
Phlebografie ist ein medizinisches Untersuchungsverfahren zur Beurteilung der
Venen durch Röntgendiagnostik. Bei der präoperativen Phlebografie vor
Shuntanlage wird dem Patienten nach Anlegen einer Stauung am Oberarm ein
Kontrastmittel injiziert und eine Röntgenaufnahme des Armes erstellt. Man kann
durch Kontrastmittel-Aussparungen im Gefäßverlauf Thrombosen (Verstopfungen
durch Blutgerinnsel) erkennen. Auch können der Verlauf und das Kaliber der
Venen im Phlebogramm erkannt werden.
Shuntmonitoring ist ein Überbegriff für die Erfassung (Protokollierung),
Beobachtung oder Überwachung eines Dialysezugangs mittels technischer
Hilfsmittel oder anderer Beobachtungssysteme. Dadurch können frühzeitig
Engstellen im Shunt oder sonstige Störungen festgestellt werden, die eine
Korrekturoperation oder Intervention erforderlich machen. Damit können
Komplikationen wie ein Shuntverschluß unter Umständen vermieden werden.
Ein Shunt kann ohne Verwendung von körperfremdem
Material durch Verbindung einer Arterie ("Pulsschlagader") mit einer Vene des
Patienten hergestellt werden. Über einen Zeitraum von mehreren Wochen bildet
sich ein punktionsfähiges Gefäß, welches zur Dialysebehandlung geeignet ist.
Dialyseshunts aus Kunststoff sind Implantate, die
in der Regel am Arm, in seltenen Fällen am Bein eingesetzt werden. Das
Besondere an diesem Implantattyp ist, dass es ein geschlossenes Implantat ist
und vollständig von Körpergewebe umgeben ist. Dieses Verfahren wird genutzt,
falls die körpereigenen Blutgefäße nicht (mehr) als Dialysezugang zu nutzen sind.
Die Angioplastie, auch perkutane transluminale Angioplastie (PTA) ist ein Verfahren zur Erweiterung oder Wiedereröffnung von verengten oder verschlossenen Blutgefäßen mittels Ballondilatation oder anderer Verfahren (Laser, Thrombektomiekatheter usw.). Die Ballonkatheter werden über einen Führungsdraht und Führungskatheter in die Stenose (Engstelle) platziert und mit Druck (8-12 bar) aufgeblasen, hierdurch wird meist die Engstelle beseitigt und eine Operation vermieden. Zusätzlich werden in seltenen Fällen Stents (Drahtgeflechte, die das Gefäß von innen schienen und offen halten sollen) implantiert (Stentangioplastie).
Die Thrombolyse - im medizinischen Jargon kurz Lyse genannt - ist eine
medizinische Therapie bei neu aufgetretenen Verschlüssen von Blutgefäßen. Das
Verfahren kann zur Behandlung des Herzinfarkts (Myokardinfarkt), der
Lungenembolie, des ischämischen Schlaganfalls und auch in einzelnen Fällen bei
einer festgestellten Thrombose eines Shunts eingesetzt werden.
Dialyseshunts sind durch ständige Punktionen an
der Dialyse regelmäßig Belastungen ausgesetzt, die die Funktion auf Dauer
beeinträchtigen können. Hierzu gehören vor allem Verschlüsse des Shunts, die
operativ durch Entfernung des Blutgerinnsels, Erweiterung von Engstellen (z.B.
Patchplastik) oder Neuanlage des Shunts oftmals behoben werden können.